Jagende Hunde

Irgendwo im Unterholz raschelt und knackt es und bevor du Dich orientiert hast, was das Geräusch verursacht hat, ist dein Hund nur noch ein Silberstreifen am Horizont. Die Rufe nach deinem Vierbeiner gegen ins Nichts und nach einiger Zeit kehrt dein Hund glückselig aus einer völlig anderen Richtung zurück und kann nicht verstehen, warum du nicht besonders begeistert bist.

Rani 17 WEBZugegeben, das klingt fast amüsant. Dennoch ist das Jagen des Hundes nicht nur für den Besitzer ein Stressfaktor. Auch das Wild in Feld und Flur wird natürlich von Hunden, die mal eben ins Dickdicht verschwinden, beunruhigt und gestresst.

Doch ist Jagdverhalten ein Problemverhalten (unnatürliches Verhalten)?

Nein, denn die meisten Hunde sind für einen bestimmten Zweck gezüchtet- nicht selten ist dies die Jagd bzw. die Unterstützung des Jägers nach dem Schuss. Aber auch Hunde, die offiziell keiner Jagdhunderasse angehören, können jagdliche Ambitionen haben. Insofern ist es normales Verhalten, dass Hunde auf fliehendes Wild oder auf eine Spur reagieren.

Dennoch ist Jagdverhalte in unseren Breitengraden unerwünscht. Aber ist es das wirklich? Häufig sind jagende Hunde in Interaktionen besonders begehrte Spielpartner, da das Beutefangverhalten und das Spielverhalten miteinander verwand sind.

Es gehört also zum Hund – wir können nicht gegen diese Veranlagung arbeiten oder es dem Hund einfach verbieten, denn er wird es nicht schaffen, das Verbot zu befolgen. Was wir allerdings tun können, ist mit dem Hund zu arbeiten und unerwünschtes Jagdverhalten in erwünschtes Verhalten umzuformen.

Im Anti-Jagdtraning geht es deshalb nicht darum, dem Hund das Jagen abzugewöhnen, sondern wir erarbeiten uns vielmehr die Kooperationsbereitschaft des Hundes. Ein wichtiger Bestandteil des Trainings ist es ein gut sitzender Rückruf.

Das Ziel ist, deinem Hund trotz seiner Jagdleidenschaft einen größtmöglichen Freiraum gestatten zu können und somit ein entspanntes Miteinander von euch zu ermöglichen.